Du möchtest studieren und stehst nun vor der Frage „Uni oder FH“?
Gleich zu Beginn sei gesagt: Es gibt kein „Besser“ oder „Schlechter“, sondern es kommt darauf an, mit welchem Ziel du studieren möchtest. Und deshalb ist die Entscheidung zwischen Uni und FH eine ganz individuelle. Dennoch gibt es natürlich Unterschiede, die du im Blick behalten solltest:
Gibt es an der Uni nur Theorie?
Lange galt: Die FH ist praxisorientiert und auf die Wirtschaft zugeschnitten, die Uni forschungsorientiert und eher theorielastig. Und nicht zuletzt weil man für ein Universitätsstudium das Abitur (allg. Hochschulreife) braucht und für ein Fachhochschulstudium „nur“ die Fachhochschulreife oder eine entsprechende Berufsausbildung, haftete den Fachhochschulen lange Zeit das Vorurteil einer Bildungseinrichtung zweiter Klasse an. Das ist natürlich falsch! Auch an der FH gibt es heute wissenschaftliche Studiengänge und Unis bieten inzwischen mehr Praxisbezug. Inzwischen kann man an Fachhochschulen sogar promoviert werden – sofern die FH dabei mit einer Universität zusammenarbeitet.
Unterschiedlicher Bildungsauftrag
Dennoch haben Universitäten und Fachhochschulen einen unterschiedlichen Bildungsauftrag. Unis sollen den wissenschaftlichen Nachwuchs für die Forschung ausbilden. Deshalb ist das Studium dort meist theoretischer. Die Studierenden lernen, stärker selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten. An Fachhochschulen hingegen ist das Studium in der Regel anwendungsorientierter und „verschulter“. Die Inhalte lassen sich leichter auf die Arbeitswelt übertragen, der Studienverlauf ist stärker vorgegeben. An der FH wird also weniger geforscht, die Professor:innen sind stärker in die Lehre eingebunden, dafür ist in der Regel das Betreuungsverhältnis zwischen Studierenden und Dozent:innen zahlenmäßig besser als an Universitäten.
Kurz: Jede Hochschulform hat ihre Vorteile und es kommt ganz darauf an, was besser zu dir passt. Willst du eine wissenschaftliche Karriere machen, dann hast du es mit einem Studium an der Universität leichter. Wenn du dich jedoch lieber mit praxisbezogenen Inhalten beschäftigen willst, die du nach dem Studium im Job anwenden kannst, dann ist die Fachhochschule oder auch Hochschule für angewandte Wissenschaften die bessere Wahl.