Alles könnte so schön sein. Das Abitur ist gepackt, der Sommer liegt vor euch, fürs anschließende Studium gibt es eine Idee, wenn nicht sogar schon einen konkreten Plan und dann erklingt zum ersten Mal diese Frage:
“Und was macht man dann nach dem Studium damit?”
Die schlechte Nachricht vorweg: Egal, ob sie von besorgten Familienmitgliedern geäußert wird oder als leiser Selbstzweifel auftaucht, sie wird dich voraussichtlich durch das gesamte Studium begleiten. Denn wenn man nicht gerade z.B. Medizin, Jura oder Architektur studiert, führen die meisten Studiengänge nicht zielgerichtet in einen Beruf.
Die gute Nachricht:
Dir stehen nach dem Studium viele Wege offen. Die Vielfalt der Möglichkeiten, die einem – zugegebenermaßen – schon ein bisschen Angst machen kann, hat auch einen riesigen Vorteil. Du wolltest schon seit Kindheitstagen Lehrer:in werden und dann zack, mitten im Studium, befallen dich Zweifel? Das ist nicht schön, aber kein Weltuntergang, denn die erworbenen Kenntnisse können dich auch in eine wissenschaftliche Karriere oder zu einem “Plan B” führen. (Den musst du übrigens noch nicht am Start des Studiums haben.) Am Rande gesagt: Pädagogik ist beispielsweise ein viel größeres Berufsfeld als man vielleicht annimmt.
Tobias, Alumnus der Universität Erfurt, der inzwischen als Pädagoge in einer Wohngruppe für junge Menschen mit Essstörungen arbeitet, empfiehlt:
“Sofern du außerschulische Handlungsfelder anstrebst, zögere nicht, dich auf Stellen für Sozialpädagogen oder Erzieher zu bewerben. Die Fähigkeiten, die du in deinem Studium erworben hast, bieten dir unzählige Einsatzmöglichkeiten – du musst dich nur gut verkaufen.” (zum Alumni-Porträt “Tobias, und was machst du so?”)
Und falls du schon eine Vorstellung vom Traumberuf(sfeld) hast, umso besser. Dann kannst du zielgerichtet Module und Kurse belegen, die dich interessieren.
Philipp, der nach seinem Master in Angewandter Informatik an der FH Erfurt inzwischen als Software Developer im E-Commerce-Bereich arbeitet, weiß:
“Das gibt euch klare Vorteile im Vorstellungsgespräch und bringt natürlich auch Vorteile im anschließenden Einstieg. Übrigens, gute Unternehmen wissen, dass man als Absolvent keine 20 Jahre Erfahrung mitbringt oder bereits Experte in 42 Themenfeldern ist […]”